Modellfluggruppe Neitersen e.V.

Der Grundstein für die heutige weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus bekannte Modellfluggruppe wurde im Mai 1975 auf Initiative von Rolf Bauer aus Schöneberg als Interessengemeinschaft unter dem Namen „Modellfluggruppe Neitersen/Schöneberg“ in Schöneberg gelegt.
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Seit dem 25.03.1977 wird der Verein „Modellfluggruppe Neitersen e.V.“ im zuständigen Vereinsregister als eingetragener Verein geführt.

Die Gründungsversammlung fand damals in Schürdt im Hotel Hubertushöhe statt. In dieser wurde Rolf Bauer aus Schöneberg zum 1. Vorsitzenden gewählt. Gründungsmitglieder und treibende Kräfte aus der näheren Umgebung waren damals unter anderem:

Rolf Bauer, Hubert Henricy, Günter Schreiner, Hans August Gundert und Klaus Meder.

Die Vereinsjugend bestand seinerzeit aus Jürgen Henricy, Gerd Müller, Ulf Bellersheim und Markus Bay.

 

Die bisherigen Vereinsvorsitzenden waren: Rolf Bauer, Günter Schreiner, Hans August Gundert, Ernst Seel, Gerd Müller. Derzeit leitet Oliver Schmitz die Geschicke des Vereins. Der erste Flugbetrieb von Modellflugbegeisterten aus der Umgebung fand im Sommer 1974 auf einer Wiese am Wirtschaftsweg Richtung Hemmelzen statt. Dieses Gelände konnte jedoch nur kurzzeitig genutzt werden, da es aufgrund seiner topografischen Lage für den Modellflugsport nicht sonderlich geeignet und zudem nicht genehmigungsfähig war.

Zu dieser Zeit fand man sich außerdem zum Segelfliegen an einem Hang in der Gemarkung Ölsen (in der Nähe der heutigen Kläranlage) ein. Im Frühjahr 1975 konnte dann in Neitersen in der Gemarkung „Auf dem Schaffeld“ ein für den Modellflugsport geeignetes Grundstück gepachtet werden. Die geographische Lage des heutigen Vereinsgeländes: 50° 40` 30„ N, 7° 34` 50„ E.

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Nachdem man einige Bedenken seitens der Jagdpächter und der Ortsgemeinde ausräumen konnte, wurde dann im März 1976 erstmalig eine vorläufige Genehmigung für den Modellflugbetrieb durch die damalige Bezirksregierung Koblenz erteilt.

Nun ging es daran, das Fluggelände herzurichten und die in der Genehmigung geforderten Sicherheitsmaßnahmen zu erfüllen, um einem geregelten Flugbetrieb nachgehen zu können. Die ersten Mäharbeiten am Vereinsgelände wurden von der Vereinsjugend mit privaten Rasenmähern durchgeführt und dauerten in der Regel jeweils zwei Nachmittage.Der in der Genehmigung geforderte Sicherheitszaun wurde von den Senioren des jungen Vereins erstellt. Die ersten Zaunpfosten waren Restbestände des ortsansässigen Sägewerks Schumann und wurden dem Verein von Frau Hilde Schumann kostenlos zur Verfügung gestellt.

Nachdem der damalige Vorstand eine Flugbetriebsordnung erstellt hatte und diese durch die Genehmigungsbehörde und die Ortsgemeinde bewilligt wurde, waren nun endlich die Weichen für den geregelten Modellflugbetrieb in Neitersen gestellt.

Geflogen wurde bei jeder Witterung, ja sogar bei heftigem Schneetreiben im Winter stand man auf dem Modellflugplatz. Eine Unterkunft in der Örtlichkeit gab es nicht. Nach dem Flugbetrieb traf man sich in Bauers oder Henricys Bastelstube, um sich aufzuwärmen und Reparaturarbeiten an den Modellen durchzuführen.

Die damals noch relativ wenigen Neiterser Piloten zeigten sich jedoch regelmäßig auf den großen Flugtagen in der gesamten Bundesrepublik und machten so die Modellfluggruppe und den Ort Neitersen überregional bekannt.

Legendär war in den 80er Jahren die “Me163 Komet“ – Staffel mit Dieter Dasbach, Rüdiger Piontkowski, Uwe Runkler, Detlev Behr und Hans August Gundert, die mit Ihren Hochgeschwindigkeitsmodellen das Maß der Dinge setzten. So konnte man in dieser Zeit an den Wochenenden stets neue Gesichter auf dem Vereinsgelände sehen, die sich für den Modellflugsport interessierten. Die Zahl der Mitglieder wuchs stetig, so das aus Lärm- und Immissionsschutzgründen die Zahl der aktiven Piloten begrenzt werden musste.

Anzumerken ist, dass der Lärmpegel in der Anfangszeit viermal so hoch war als zur heutiger Zeit. Damals wurden im wöchentlichen Wechsel aus den Reihen der Mitglieder jeweils zwei Personen auserwählt, die für die Platzpflege und für Reinigungsarbeiten im Umfeld zuständig waren. War ein zum Platzdienst eingeteiltes Mitglied unentschuldigt nicht erschienen, so wurde dies mit „Flugverbot“ geahndet. Dasselbe galt auch für Piloten, die sich nicht an die Flugordnung hielten.

Im Laufe der Zeit wurde der Flugplatz immer weiter ausgebaut. Das Gelände wurde neu planiert und eine einfache offene Schutzhütte, welche für jedermann nutzbar war und ist, wurde gebaut.
Von Anfang an bis zum heutigen Tage fand und findet der interessierte Besucher wie auch der Wandersmann ein stets gepflegtes und sauberes Fluggelände mit einer Schutzhütte vor. Dies ist nicht zuletzt dem Vereinsmitglied Klaus Meder zu verdanken, der die nötigen Pflege- und- Mäharbeiten seit Jahren ehrenamtlich ausführt.Chronik3

Die für die Öffentlichkeitsarbeit wichtigen Modellflugtage wurden im Rahmen der Möglichkeiten durchgeführt und waren stets gut besucht. Der Verein erfreute sich dabei immer der Unterstützung von Piloten befreundeter Vereine.

Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass einige Flugplatzfeste aufgrund der Witterung buchstäblich ins Wasser fielen.

Als ein Highlight ist der Flugtag im Jahr 2002 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Modellfluggruppe Neitersen e.V. in die Vereinsgeschichte eingegangen. Die heimische Presse schrieb:“ Einer der schönsten Tage in Neitersen“. Wer erinnert sich nicht gerne daran, wie ein echtes Löschflugzeug unterstützt durch die örtliche Feuerwehr auf offenem Feld ein Feuer löschte, oder die Neiterser Chöre durch ihren Gesang den regen Flugbetrieb auflockerten.

Im Modellflugbereich stellten weltweit bekannte Spitzenpiloten ihre Modelle vor und waren von der Organisation begeistert. Aber auch die legendären Modellbaubörsen und Ausstellungen fanden stets gute Resonanz.

Stellvertretend für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins ist Gerd Piller zu nennen, der sich stets uneigennützig und hochmotiviert in den Dienst der Sache gestellt hat.

Die Hauptaufgabe war und ist für die Zukunft der Modellfluggruppe Neitersen e.V. neben der Kontaktpflege mit den anderen ortsansässigen Vereinen, den Flugmodellbau zu betreiben, die Modelle zu fliegen und sich dabei mit den verschiedenen technischen Gebieten zu beschäftigen. So ist es ein besonderes Anliegen des Vereins, die jugendlichen Mitglieder in einer sinnvollen Weise mit der Technik vertraut zu machen.Chronik4

Vom Erfolg gekrönt waren die Neiterser Flieger hier im Jahr 2010, als sich Mario Müller den Titel“ Deutscher Meister“ im Akrosegelflug sichern konnte. Auch für die Zukunft ist der rund 80 Mitgliedern starke Verein gut aufgestellt und wartet auf neue Herausforderungen aus dem Bereich des Modellflugsports.

 

Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen.